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AKTUELLES im August & September 2024
Inhalt / Übersicht:
- Führung | "Botanik und Kulinarik: Küchenkräuter und Gewürze", So., 4. August, 10 Uhr
- Besonderheit | Titanwurz: Erneut Blüte im ÖBG erwartet
- Führung | Höher, heißer, weg: Gebirgspflanzen, Sonntag, 1.9., 10 Uhr
- Zukunftsvision | BNE-Landschaft in Bayreuth und Oberfranken
- Aktion | Backen und S(ch)nacken im ÖBG
- Prüfung | Zertifizierung botanischer Artenkenntnis
- Aktion | Bat Night mit Vampirgeschichten und Fledermausführung
- Jubiläum | Serenade mit Lyrik und Musik zum 20. Mal
- Voller Erfolg! Ehrenamtlich betriebenes ÖBG-Café
- Ausflug | Belegschaft bei Scherzer Gemüse in Feulersdorf
- Auf der Suche nach den Zukunftsbäume Frankens
Führung | "Botanik und Kulinarik: Küchenkräuter und Gewürze", So., 4. August, 10 Uhr
Von Basilikumarten (Bilder links und Mitte) bis Winter-Estragon (Bild rechts) sind viele andere Gewürze und Küchenkräuter beim Sommerschwerpunkt bei den Nutzpflanzen im ÖBG zu sehen.
Bei einem Spaziergang mit allen Sinnen durch den Ökologisch-Botanischen Garten der Uni Bayreuth am Sonntag, 4. August, werden ausgewählte Gewürzpflanzen aus der großen Vielfalt des Sommerschwerpunkts vorgestellt. Der Bogen spannt sich von hierzulande häufiger verwendeten Küchenkräutern und Gewürzen wie verschiedenen Thymian- und Basilikumarten, Kümmel, Senf und Knoblauch bis zu unbekannteren Vertretern wie z.B. Gewürztagetes, und Ananassalbei.
Die Führung „Botanik und Kulinarik: Küchenkräuter und Gewürze“ beginnt um 10 Uhr am Haupteingang des Botanischen Gartens auf dem Campus der Uni Bayreuth. Die Teilnahme ist kostenlos. EO/JW
Besonderheit | Titanwurz: Erneut Blüte im ÖBG erwartet
Links: Besucher lauschen den Erläuterungen zur spannenden Biologie der Titanwurz. | Mitte: Ein Renner waren die Kekse mit Titanaufdruck sowie die ÖBG-Tasse mit Titanmotiv. | Rechts: Gut verpackt geht eine Titanwurz auf die Reise nach Würzburg.
Vor 10 Jahren blühte die erste Titanwurz (Amorphophallus titanum) im ÖBG. Mehrere Blühereignisse in den letzten Jahren haben dem Interesse an dieser spektakulären, tropischen Pflanze keinen Abbruch getan. Im ÖBG haben wir drei blühfähige Titanwurzpflanzen. Kaum zu glauben, aber in 2024 haben bzw. werden alle drei blühen.
Als am 6. Juni 2024 eine Titanwurz aufblühte kamen wieder über 10.000 Interessierte an vier Tagen und Abenden in das Tropenwaldhaus des ÖBG. Viele Besuchende, darunter zahlreiche von weiter her angereist, wurden durch die rege Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Titanblüte auf den Bayreuther Garten aufmerksam. Sie erfuhren nicht nur Interessantes zur Biologie und Ökologie dieser Pflanze, sondern nutzen auch die Gelegenheit, den ÖBG zu erkunden und zu entdecken.
Schon zwei Wochen später überraschte uns eine weitere unserer Titanwurzpflanzen mit der Ankündigung einer Blüte. Diese Titanwurz ging jedoch wenige Tage vor dem Aufblühen auf Reisen und erblühte am 20. Juni 2024 im Botanischen Garten der Universität Würzburg. Dort lockte die Titanwurz über 11.000 Besucher in den Garten, sehr zur Freude der Kollegen und Kolleginnen in Würzburg. Für uns war es eine Möglichkeit, erfolgreich zur Kooperation und zu den Synergien zwischen Botanischen Gärten beizutragen!
Aber das nächste Blühereignis kommt nun völlig unerwartet in wenigen Tagen! Die Pflanze steht wie gewohnt im Tropenwaldhaus im ÖBG. Zur Blüte werden wir den Garten wieder bis 21 Uhr öffnen. Über unsere Webcam können Sie die Entwicklung der Blüte verfolgen, über facebook und unsere Webseite halten wir Sie auf dem Laufenden.
Falls Sie nicht zum Blühereignis kommen können und die vorherigen Titanblüten verpasst haben sollten, können Sie sich das Aufblühen im Zeitraffer auf facebook ansehen. ML
Führung | Höher, heißer, weg: Gebirgspflanzen im Klimawandel, So., 1.9., 10 Uhr
Die Alpen und andere Gebirge sind aufgrund ihrer Landschaft touristisch äußerst beliebt und als vielfältiger Lebensraum bedeutend für Tier- und Pflanzenwelt. Wir laden Sie herzlich ein, bei der Führung am Sonntag, den 1. September 2024, um 10 Uhr, mehr über diese vielfältigen Lebensräume und ihre Pflanzen zu erfahren.
Bei einem Spaziergang im ÖBG nehmen wir Sie mit auf eine Reise in die europäischen Alpen, zum Himalaya in Asien, ins tropische Hochgebirge Afrikas und die Rocky Mountains in Nordamerika! Wir stellen die Artenvielfalt in den Gebirgen vor und erläutern die speziellen Anpassungen der Pflanzen an die extremen Bedingungen der Ge-birgswelt. Die Auswirkungen des Globalen Wandels auf dieses sensible Ökosystem werden erläutert, denn diese haben Konsequenzen für das menschliche Wohlbefinden auch weit über touristische Aspekte hinaus. Wir freuen uns über Ihr Kommen, auf einen gemeinsam inspirierenden Vormittag im ÖBG und auf Ihre Fragen bei und nach der Führung. Treffpunkt für die Führung ist der Haupteingang des Ökologisch-Botanischen Gartens der Universität Bayreuth. RW, LM
Zukunftsvision | BNE-Bildungslandschaft in Bayreuth und Oberfranken
Links: BNE-Ausstellungseröffnung am 11.06.2024 im Landratsamt Bayreuth. | Rechts: Besuchende am ÖBG-Informationsstand im Rahmen dieser Ausstellung.
Noch nie stand die Weltgemeinschaft vor größeren politischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen als in der heutigen Zeit. Je früher deshalb Menschen an Themen und Probleme nachhaltiger Entwicklung herangeführt werden, desto selbstverständlicher wird ihr kritischer und engagierter Umgang damit. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), die der Ökologisch-Botanische Garten (ÖBG) seit 2017 verstärkt in sein Bildungsprogramm integriert!
Doch wie ist das Konzept BNE großflächig umsetzbar? Eine Lösung ist eine sogenannte BNE-Bildungslandschaft. Aber wie kann diese für Bayreuth und Oberfranken aussehen? Mit dieser Frage beschäftigte sich vom 11.-28. Juni 2024 die Ausstellung „Zukunftsvision einer BNE-Bildungslandschaft für Bayreuth und Oberfranken“ im Landratsamt Bayreuth. Sie ist unter der Federführung des Lehrstuhls für Didaktik der Geographie mit dem Zentrum Globales Lernen der Universität Bayreuth entstanden. Im Arbeitsprozess wirkte auch das Forum 1.5 mit, hinter dem ein Forschungsprojekt der Abteilung für Stadt- und Regionalentwicklung der Uni steht. Eröffnet wurde die Ausstellung vom Landrat Florian Wiedemann und Prof. Dr. Gabriele Schrüfer (Zentrum Globales Lernen/ Didaktik der Geographie UBT) im Landratsamt Bayreuth.
Es präsentierten sich zahlreiche Initiativen und Bildungseinrichtungen aus der Region – darunter auch der ÖBG mit seinen BNE-Aktivitäten. In der Ausstellung wurden Möglichkeiten präsentiert, wie BNE in unserer Region bereits umgesetzt wird und welche Potentiale es diesbezüglich noch gibt.
Die Ausstellung war gut besucht und Besuchende wurden inspiriert, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Es gab mehrere Führungen durch die Ausstellung mit Informationen von Kirstin Wolf (Didaktik der Geographie UBT). Durch die Initiative hat sich die Vernetzung unter den regionalen BNE-Akteurinnen und BNE-Akteuren weiter verstärkt. Auf den Erfolg der Ausstellung soll nun gemeinsam weiter aufgebaut werden: die Zukunftsvision einer BNE-Bildungslandschaft in Oberfranken soll langfristig umgesetzt werden. Dies erfordert die Zusammenarbeit und den Ausbau des BNE-Netzwerks auf allen Ebenen, zu dem auch der ÖBG gehört.
Hinweis: Im November findet im Rahmen der RegioCOP24-regionale Klimakonferenz für Oberfranken am 16.10.2024 von 9-13Uhr im Evangelischen Bildungswerk ein Vorbereitungsworkshop (Teilkonferenz BNE) zur Bildung einer BNE-Bildungslandschaft Oberfranken unter der Leitung von Kirstin Wolf statt. Interessierte Bildungseinrichtungen aus Oberfranken können sich hierfür bei Nicole Richwald anmelden unter: Nicole.Richwald@uni-bayreuth.de. JM
Aktion | Backen und S(ch)nacken im ÖBG
Links: Herrliche Genüsse mit frischen Kräutern des ÖBG am 26.4.2024 im Eingangsbereich. | Rechts: Spendenübergabe mit den Teilnehmenden des Events im Trockenwaldhaus des ÖBG. Vielen Dank!
Ein neues Veranstaltungsformat und eine neue Kooperation bereichern den ÖBG. Am 26.April sorgten sechs Teams aus angehenden Meistern und Meisterinnen des Back- und Konditorhandwerks (HWK Oberfranken) zusammen mit auszubildenden Kaufleuten (Gedikom) für einen Besuchermagneten im ÖBG. In ihren Backwaren und Kreationen wurden frische Kräuter aus dem ÖBG verarbeitet, wie Erdbeer-Minze oder Kaffir-Limette. Die Teams demonstrierten ihre Fähigkeiten, gaben Erläuterungen und schufen ein köstliches Erlebnis für alle Besuchenden, unter dem Motto „Kaufleute meet Handwerk meets ÖBG“.
Der dabei eingegangene Spendenerlös von über 700 € geht an den ÖBG, wofür wir uns herzlichst bedanken! Diese Gelder werden wir in wetterfestes Außenmobiliar investieren, damit alle Besuchenden des Gartens und auch die Teilnehmenden des nächsten Back-Events etwas davon haben. Denn: Auch zukünftig planen wir den Outreach der Uni Bayreuth zu externen Ausbildungsbetrieben mit diesem Erfolgsformat im ÖBG zu stützen! Der Termin für kommendes Jahr wird wieder im Frühjahr sein und wird rechtzeitig bekanntgeben. RW, ML
Zertifizierung botanischer Artenkenntnis
Feldbotanik-Prüfung zum Silber-Level am 15.6.2024 im ÖBG.
In Deutschland gibt es eine Reihe von Initiativen, um Artenkenntnis in der breiten Bevölkerung zu verankern und Artenkennerinnen und Artenkenner zu fördern. Eine davon ist die Zertifizierung botanischer Artenkenntnis (Feldbotanik), initiiert vom BANU (Bundesweiter Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz).
Der ÖBG hat nun zum dritten Mal in Kooperation mit der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) und dem BayCEER die BANU-Feldbotanik-Prüfung durchgeführt und damit einen Beitrag zur Weiterbildung einer breiten Öffentlichkeit geleistet. Am 15. Juni 2025 nahmen 34 Personen an der Prüfung auf dem Bronze-Level und 13 Personen auf dem Silber-Level teil. Für Bronze müssen 20 Pflanzenarten aus einer vorgegebenen Artenliste mit 200 Arten ohne Hilfsmittel erkannt werden. Weitere Informationen zu den Prüfungsanforderungen, Artenlisten etc. sind unter https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/zertifizierung_artenkenntnis/ zu finden. Geplant ist es, diese beiden Prüfungen auch im Jahr 2025 wieder anzubieten und so allen Interessierten auch einen Einstieg in das faszinierende und spannende Gebiet der Pflanzenkenntnis zu ermöglichen. ML
Aktion | Bat Night mit Vampirgeschichten und Fledermausführung im ÖBG
Treffen zum Start der Fledermausführung im abendlichen ÖBG.
Speziell als Programm für Familien bot der ÖBG zusammen mit Mitgliedern des Freundeskreis ÖBG e.V. am Freitag, den 28.6.24 eine sehr gut besuchte Bat Night an.
Familie Sieg, Stephan Schneider und Mitglieder des Beirates des Freundeskreis ÖBG gestalteten mit viel Engagement und Liebe zum Detail einen spannend–gruseligen Abend. Im dunkeln Keller der Lysimeteranlage des ÖBG wurden in Höhlenatmosphäre Vampirgeschichten vorgelesen und anschließend mit lustigen Fledermaus-Kinderspielen Einblicke in die Lebensweise der Flattertiere gegeben. Der Abend wurde abgerundet mit einer Fledermausführung durch Johanna Jörg und das ÖBG Team durch den nächtlichen Garten. Hier konnten mit dem Bat-Detector Fledermausrufe hörbar gemacht und nebenbei das ein oder andere Glühwürmchen beobachtet werden. Vielen Dank an die Mitglieder des FK für die schöne Idee und Umsetzung! EO
Jubiläum | Serenade mit Lyrik und Musik zum 20. Mal
Die Serenade mit Literatur und Musik im ÖBG hat Tradition. Die Freundeskreis-Veranstaltung mit Literatur und Musik startete im Sommer 2004 am Victoriabecken. Seit einigen Jahren findet sie im Bereich des Haupteinganges des ÖBG statt. Vielen Dank an die Organisatoren und Mitwirkenden in all den 20 Jahren, die so zum Erfolg und Gelingen dieses Events beigetragen haben, insbesondere an Sabine Heucke-Gareis, die das Veranstaltungsformat zusammen mit Uta Bühner-Nicklis und dem Gitarren- und Mandolinenorchester initiierte und von Anfang an mit ausgewählter Lyrik mitwirkte. Auch Sekt, alkoholfreie Getränke und Laugengebäck wurden alljährlich von ihr für den ÖBG organisiert und spendiert. ML
Voller Erfolg! Ehrenamtlich betriebenes ÖBG-Café
Links: Hinweisschild auf den Café-Betrieb. | Mitte: Buffet mit Selbstgebackenem. | Rechts: Bei schönem Wetter wurde das Café auch im Freien geöffnet. Fotos A.Danner, D.Haid, M.Lauerer
Der ÖBG und Ehrenamtliche aus dem Freundeskreis ÖBG e.V. haben an den drei ersten Sonntagen im Mai, Juni und Juli 2024, jeweils unmittelbar nach der Sonntagsführung, ein Café im ÖBG auf die Beine gestellt. Kaffee, Tee und Kaltgetränke sowie Selbstgebackenes wurden gegen Spende an die Besuchenden abgegeben. Der Erlös kommt dem Freundeskreis und damit dem Garten zugute.
Das „Café“ war mit jeweils mehreren hundert Gästen ein großer Erfolg, und die Frage nach dem „nächsten Mal“ wurde erwartungsvoll und oft gestellt. Die Atmosphäre in der Ausstellungshalle und davor im Freien, angrenzend an die Fläche mit den Mediterranpflanzen, hat zum Verweilen, zum Plaudern und zum Vernetzen eingeladen. Vielleicht entwickelt sich in Zukunft eine Idee, dieses Projekt weiterzuführen, vielleicht sogar zu verstetigen.
Ein großer Dank gilt dem Orga-Team, den Mitwirkenden und den Bäckern und Bäckerinnen für ihre selbst gemachten, kreativen Köstlichkeiten, die wesentlich zum Erfolg des Café im ÖBG beigetragen haben. ML
Ausflug | Belegschaft bei Scherzer Gemüse in Feulersdorf
Bei einer sehr informativen Führung durch die 15,5 ha großen Produktionsgewächshäuser von Scherzer Gemüse in Feulersdorf konnten sich Mitarbeitende des ÖBG am Freitagnachmittag, den 28.6.24, einen Eindruck von einer hochtechnisierten, aber in großen Teilen nachhaltigen und regionalen Produktion von Tomaten, Paprika und Gurken unter Glas machen. EO
Auf der Suche nach den Zukunftsbäumen Frankens
Till Wendland studiert derzeit im Masterstudiengang Geoökologie an der Universität Bayreuth und macht seine Masterarbeit am Ökologisch-Botanischen Garten. Betreut wird er dabei von Dr. Robert Weigel.
Till forscht zu heimischen Waldbaumarten. Wir haben ihn gebeten, Titel und Inhalt seiner Forschungsarbeit kurz und auch für den Laien verständlich zu erklären.
Till: Der Titel meiner Masterarbeit lautet „Vergleichende dendroökologische Analyse heimischer Hauptbaumarten und potenzieller Zukunftsbaumarten in Franken.“.
Mein Untersuchungsgebiet liegt im Universitätswald der Uni Würzburg in Sailershausen. Hier untersuche ich zwei Nadelbäume (Lärche und Kiefer) und zwei Laubbaumarten (Winterlinde und Esche) hinsichtlich des Holzzuwachses und ihrer Resistenz gegenüber Trockenperioden. Ich möchte herausfinden, wie diese Baumarten mit der Klimaveränderung zurechtkommen und wie sich die Witterung der vergangenen Jahrzehnte auf den Holzzuwachs ausgewirkt hat.
Wie untersuchst du den Holzzuwachs?
Till: Mit einem speziellen Stammbohrer entnehme ich einen Bohrkern. Das schädigt den Baum nicht, er verschließt die kleine Wunde mit der Zeit wieder. Am Bohrkern schaue ich mir die Breite der Jahrringe an und kann so feststellen, in welchem Jahr wieviel Zuwachs erfolgt ist. Dann suche ich mir die Klimadaten für mein Untersuchungsgebiet heraus und kann so ermitteln, welchen Einfluss Temperatur und Niederschlag zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahr, auf den Jahreszuwachs haben. Außerdem ist es dann möglich besonders trockene Jahre herauszusuchen und zu schauen, wie stark sich das Wachstum in diesem Jahr reduziert hat, und wie viele Jahre der Baum gebraucht hat, um wieder ein normales Niveau zu erreichen.
Wie viele Bäume beprobst du?
Till: Damit ich eine repräsentative Auswertung machen kann, muss ich viele Bäume beproben. Insgesamt habe ich 120 Bäume beprobt, von jeder der vier Baumarten 30 und jeweils an zwei unterschiedlichen Standorten. Dafür war ich nun rund anderthalb Wochen in Sailershausen und habe die vielen Bohrkerne entnommen, was recht anstrengend war! Gut war, dass ich nicht jeden Tag von Bayreuth aus fahren musste, sondern vom Uni-Forst Würzburg dankenswerterweise eine Forsthütte zur Verfügung gestellt bekommen habe. Hier konnte ich übernachten und hatte sogar eine Küche dabei.
Wie bist du auf den Ökologisch-Botanischen Garten gekommen?
Till: Ich habe letzten Sommer die Vorlesung zu Wald- und Forstökologie bei Gregor Aas besucht, fand diese sehr spannend und habe daraufhin mit ihm und Robert Weigel, dem Nachfolger von Gregor aas, hinsichtlich einer Masterarbeit gesprochen. Beide haben mir dann einige Themen für die Masterarbeit vorgeschlagen, darunter fand ich das mit den Bohrkernen am Spannendsten. Bisher habe ich es auch nicht bereut.
Wie bist du auf Bayreuth als Studienort gekommen?
Till: Ich stamme aus der Gegend von Hamburg, also eher Großstadt, und habe den Bachelorstudiengang Landschaftsökologie in Münster absolviert. Hier habe ich mich in der Abschlussarbeit bereits mit Bäumen beschäftigt und habe zu Agroforstsystemen geschrieben. Das ist ein landwirtschaftlichen Ansatz, bei dem Ackerbau oder Weidehaltung mit Holzproduktion auf einer Fläche kombiniert werden. Zum Masterstudium wollte ich nach Süddeutschland und habe mich für die Uni Bayreuth entschieden, da ich das Studiendesign des Bayreuther Geoökologie-Master ansprechend fand.
In Bayreuth fühle ich mich echt wohl und mag auch das eher Kleinstädtische. Sowohl die Uni als auch Stadt und die Umgebung gefallen mir sehr gut und auch der Studienablauf entspricht meinen Erwartungen.
Was passt weniger?
Till: Ich glaube, man könnte manche Organisation für Studierende einfacher gestalten, wenn z.B. Anmeldungen zu allen Lehrveranstaltungen und Prüfungen in einem einheitlichen Zeitraum stattfinden würden und das nicht von jeder Arbeitsgruppe unterschiedlich gehandhabt würde. Aber ansonsten gibt es kaum etwas zu meckern.
Lieber Till, herzlichen Dank für das Interview und den Einblick in deine Arbeit! Wir wünschen dir viel Erfolg!
Das Interview führte Heike Schwarzer.
Veranstaltungsprogramm August & September 2024
Sonntag, 04. August 2024, 10 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth | Führung | "Botanik und Kulinarik: Küchenkräuter und Gewürze" | |
Mittwoch, 14. August 2024, 17:30 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth | Führung | "Golden State: Pflanzenvielfalt Kaliforniens" | |
Sonntag, 18. August 2024, 14 Uhr, Haupteingang des Ökologisch-Botanischen Gartens | Führung | "Den ÖBG kennenlernen: Allgemeine Gartenführung" | |
Sonntag, 1. September, 10 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Universität Bayreuth | Führung | "Heißer, höher, weg: Gebirgspflanzen im Klimawandel" | |
Mi., 11. September, 17:30 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang, Ökologisch-Botanischer Garten, Uni Bayreuth | Führung | "Kulturland voller Leben: Streuobstwiese" | |
Sonntag, 22. September, 14 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Universität Bayreuth | Führung | "Den ÖBG kennenlernen: Allgemeine Gartenführung" | |
Sonntag, 29. September 2024, 11 Uhr, Ökologisch-Botanischer Garten, Uni Bayreuth | Konzert | "Matineé im Garten mit dem Bayreuther Blockflötenensemble" |
Veranstaltungen des Freundeskreis des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth e.V.
Unser Freundeskreis ÖBG e.V. richtet in den kommenden Wochen einige Veranstaltungen aus, die Mitglieder und Interessierte nicht verpassen sollten!
Veranstaltungen des Freundeskreises ÖBG e.V. im August und September
- Donnerstag, 1. August, 18 Uhr: Stammtisch im Manns Bräu (Friedrichstraße 23, Bayreuth)
- Freitag, 23. August, 17:00 Uhr: Sommerfest für Freundeskreismitglieder, bei der Ausstellungshalle
- Donnerstag, 5. bis Sonntag, 8. September 2024: 4-Tages-Ausflug für Freundeskreismitglieder in die Lüneburger Heide
- Donnerstag, 5. September, 18:00 Uhr: Stammtisch (Ort wird noch bekannt gegeben)
Haben Sie schon mal überlegt, den Ökologisch-Botanischen Garten zu unterstützen und Mitglied im Freundeskreis des ÖBG e.V. zu werden? Nähere Informationen zum Förderverein, Veranstaltungsprogramm und Beitritt finden Sie hier. Wir freuen uns auf Sie!
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